Welche Folgen hat Covid-19 in der Promotion-, Messe- und Event-Branche?

COVID-19, landläufig bekannt unter „Corona“, hat die Welt verändert. Das ist auch in der Veranstaltungsbranche angekommen. Wie hat sich die Welt hier verändert und wie sieht die Zukunft der Promotion-, Messe- und Event-Branche aus? Die Folgen von Covid-19 soll der folgende Artikel näher beleuchten.

Noch Bereitschaft, Veranstaltungen zu besuchen?

Lange Zeit war der Besuch von Veranstaltungen jeglicher Art verboten. Das Leben lag still. Nun, da es immer mehr erlaubt wird, Veranstaltungen unter Auflagen zu besuchen, kennen Sie sicher die bange Frage, ob Sie überhaupt genug Besucher bekommen, um überleben zu können. Hat die Bevölkerung vielleicht die Lust daran verloren, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen?

Das geht, meint Stefan Lazar, Gründer des „Future of Festivals“ und Geschäftsführer der „castx GmbH“, die Veranstaltungen konzipiert und durchführt. Im „Business Insider“ regt er ein Umdenken in der Unternehmerbranche an. Wenn der Unternehmergeist, die Interessenvertretungen und die Politik harmonisch zusammenwirken, könnten Konzepte geschaffen werden, die es dem hungrigen Publikum ermöglichen, wieder zusammen zu kommen – und das mit der Sicherheit, sich nicht vom Virus besiegen zu lassen.

Dass die Bevölkerung die Lust an Zusammenkünften nicht verloren hat, beweisen die zunehmenden Zahlen an Menschen, die in letzter Zeit geschlossen demonstrieren oder feiern. Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, bemerkt, dass es kaum noch freie Plätze gibt. In einem Pilotprojekt des Berliner Senats soll überprüft werden, ob sich die Club-Szene wiederbeleben lässt, ohne dabei die Sicherheit außer acht zu lassen. 2000 feierfreudige Menschen dürfen sich in sechs Clubs für drei Tage treffen und gemeinsam tanzen. Vorgeschrieben ist nur ein negatives PCR-Testergebnis. Maskenpflicht und Abstand fallen weg. Der Ansturm auf die wenigen Tickets zeigt, dass den Menschen die Lust am Feiern nicht verloren ging, sie eher sehnsüchtig darauf warteten.

Promotion – mit oder ohne Hygienemaßnahmen?

Fraglich ist, ob die zukünftigen Veranstaltungen, Promotion-Aktionen und Messen unter Einhaltung der derzeit geltenden Hygienemaßnahmen durchgeführt werden müssen. Der Berliner Senat geht davon aus und hat in Zusammenarbeit mit dem Interessenvertreter der Veranstaltungsbranche in Berlin, „Visit Berlin“ ein Hygienekonzept erarbeitet, das im Juni 2021 aktualisiert wurde und erst einmal so lange gültig ist, bis sich die Situation ändern sollte. Darin enthalten sind die Regelungen, die schon länger gelten, wie die Verpflichtung zu PCR-Tests, dem Erstellen eines Hygieneplans für jede Veranstaltung, Abstandsregelungen sowie die Erfassung von Kontaktdaten und das Angebot von Zeitfenstern, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden. Von der Testpflicht ausgenommen sind Geimpfte, deren Impfung mindestens 15 Tage zurück liegt, sowie Genesene. Auch die Maskenpflicht ist im Konzept enthalten. Gleiche Regelungen gelten in den übrigen Bundesländern ebenfalls, ob es sich um Promotion-Aktionen, Konzerte oder Messen handelt.

Digital oder analog?

Gerade die digitalen Angebote haben enorm zugenommen während der Pandemiezeit. Die Folge sind technische Neuerungen und die Entdeckung neuer Möglichkeiten. Der Sprecher der Messe Leipzig hält die Präsenzveranstaltungen für einen unverzichtbaren Bestandteil, um Vertrauen zu den Kunden zu schaffen – eine wichtige Voraussetzung, um gute Geschäftsbeziehungen zu knüpfen. Jörn Holtmeier, der Geschäftsführer des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA, sieht in digitalen Medien jedoch eine gute Möglichkeit, im Vorfeld einer Messe Kontakte zu knüpfen oder die analog geknüpften Beziehungen weiterzuführen.

Die Veranstalter der Leipziger Buchmesse nutzten die digitalen Möglichkeiten dafür, einen digitalen Stadtbummel durch Leipzig anzubieten. So kamen auch Menschen in den Genuss der Sehenswürdigkeiten, die sich eine Fahrt in die Stadt gerade nicht leisten konnten. Die „Buch Berlin“ bot Lesungen und Diskussionen online an und erreichte so auch Menschen außerhalb Berlins.

Christian Poswa von der „insglück Gesellschaft für Markeninszenierung“ spricht sich dafür aus, die Formate von Veranstaltungen generell weiterzuentwickeln und die digitalen Möglichkeiten zu nutzen. Es ist schwieriger, die Emotionen auf dem digitalen Weg zu erreichen, die aber für den Erfolg eines Unternehmens enorm wichtig sind. Eine Kostenersparnis sieht er hingegen eher nicht, wenn auf digitale Formate gesetzt wird, da gerade diese Investition in die Qualität der Datenübertragung erfordern. Eine weitere Herausforderung sieht er in der Gestaltung der Übertragungen durch den Moderator. Der Umgang mit den Medien ohne den direkten Kontakt zu Zuschauern müsse erst gelernt werden. Das Gemeinschaftsgefühl könne gestärkt werden durch den Einsatz von Chat-Funktionen, Avataren oder VR-Funktionen. Digitale Veranstaltungen könnten also zukünftig eine sinnbringende Ergänzung zu den analogen Veranstaltungen sein.

Wie können Sie digitale Events sinnvoll umsetzen?

Da wären wir auch schon bei den Umsetzungstipps für Ihre Veranstaltung. Erwähnt wurden schon Avatare, Chats oder Funktionen der virtuellen Realität. Jens Krause, Inhaber der Agentur JKR Events, sieht sogar die Möglichkeit, dass digitale Events den analogen Kontakt ganz ersetzen könnten. Mit Hilfe von Augmented Reality können Sie den Kunden ganz nahe sein. Der erste Schritt besteht darin, festzulegen, welche Zielgruppe erreicht werden und wie weit die Kommunikation digital erfolgen soll. Danach erfolgt die Marktanalyse und darauf basierend die Festlegung des Inhalts. Im Anschluss an die Veranstaltung sollte immer das Feedback der Kunden eingeholt werden. Auch die Kosten sollten Sie im Blick behalten. Während das Streamen ohne Kundenkontakt ab 1.000 Euro kostet, können die Kosten bei Interaktion mit dem Kunden schnell bis zu 10.000 Euro aufwärts springen. Dabei sollte neben dem interessanten Inhalt auch auf eine sehr gute technische Ausstattung geachtet werden, sonst kann es schnell passieren, dass die Kunden abspringen.

Der Vorteil von digitalen Events liegt darin, dass keine Hygienekonzepte beachtet werden müssen, es besteht keine Maskenpflicht, die kontrolliert werden muss, und es müssen keine Tests überprüft werden. Die Reichweite von digitalen Events kann die von analogen um ein Vielfaches übersteigen.

Wirtschaftliche Folgen – Was bedeutet ein erneuter Lockdown?

Ein erneuter Lockdown könnte die wirtschaftlich geschwächten Unternehmen ganz zerbrechen. Das ist die Angst vieler Veranstalter und sicher auch Ihre. Viele Unternehmen mussten schon Insolvenz anmelden, auch bekannte und große waren dabei. Die Arbeitslosenzahlen stiegen. Tontechniker oder Beleuchter mussten Jobs annehmen, die fernab ihrer beruflichen Heimat lagen – wenn sie denn Jobs bekamen. Doch es gibt auch Lichtblicke in der Pandemie: Silvio König, der eigentlich Tourmanager ist, bekam die Anfrage vom Berliner Senat, ob er nicht ein Impfzentrum leiten wolle. Er sagte zu – managen kann er. Und sein Team besteht aus Kollegen aus der Branche, die ebenfalls nach einem Job suchten.

Auch die IHK Gießen-Friedberg machte aus der Not eine Tugend und erschuf kurzerhand einen neuen Beruf: Den Fachbeauftragten für Hygiene im Veranstaltungswesen. In Seminaren lernen die Teilnehmer, wie Konzepte erstellt werden können, die den Vorgaben der Behörden entsprechen. Von medizinischen Grundlagen bis zur Konzeption der Veranstaltung lernen sie in 50 Unterrichtsstunden die nötigen Kenntnisse kennen. Das Unternehmen Meetinn, das Standort in ganz Deutschland hat, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Umsetzung der Hygienekonzepte für Unternehmen umzusetzen. So können Sie sich ganz auf die inhaltliche Planung der Veranstaltung konzentrieren.

Die Zukunft der Veranstaltungsbranche ist also im Umbruch – aber nicht im Abbruch. Mit der Hilfe neuer Ideen und Konzepte ist es möglich, sich neu zu erschaffen und auch in Zeiten von Covid-19 zu bestehen. Die Folgen von Covid-19 sind die Erschaffung neuer Formate und die Möglichkeit, dass die Wirtschaft wieder erstarkt.

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