Corona-müde? Tipps für mehr Achtsamkeit und Entspannung

Die Corona-Krise hat einige Menschen härter getroffen als andere. Insbesondere hat es Menschen eingebremst, die sich im Studium befinden, auf Nebenjobs angewiesen sind oder auch in sonstiger Weise selbstständig arbeiten.

Viele sind unsicher und haben Angst vor der Zukunft, die sich in Erschöpfung aus Sorge um Arbeitsplatz Finanzen, Zukunft und Gesundheit ergibt. Diesen Teufelskreis gilt es zu durchbrechen, beispielsweise durch mehr Achtsamkeit.

Was ist eigentlich Achtsamkeit?

Alle reden mittlerweile von Achtsamkeit. Dass es besonders wichtig wäre in diesen schwierigen Zeiten. Aber so richtig erklären, was Achtsamkeit ist, kann auch niemand so wirklich. Denn es gibt dafür keine feste Definition. Zusammenfassend könnte man sagen, dass es sich um ein Prinzip der bewussten Entschleunigung und des bewussteren Umgangs mit den Dingen des Alltags sowie der Konzentration auf das Positive handelt. Wenn du also morgens deinen Kaffee trinkst, gleichzeitig E-Mails liest und schon Aufgabenlisten für den Tag schreibst, dann kann ein zusätzlicher Telefonanruf den Stresspegel über das Maximalmaß hinauskatapultieren. Kommt diese Systemüberlastung häufiger vor, hält das auch der gesündeste Körper nicht auf Dauer aus. Achtsamkeit hieße in dem Fall, dass du bewusst deinen Kaffee genießt und die anderen Aufgaben anschließend statt gleichzeitig erledigst. Ein dringender Telefonanruf überlastet dann auch das System nicht. Geist und Körper bleiben gesund.

Wozu dient die Achtsamkeit?

Jetzt könnten wir an dieser Stelle abbrechen und uns vornehmen, einfach mal einen Gang herunterzuschalten. Aber so einfach ist es leider nicht. Die E-Mails können ja nicht einfach ungelesen liegen bleiben. Der Grund dafür, dass wir zu oft unser System überlasten, liegt darin, dass wir es anfänglich selbst gar nicht bemerken. Dass wir ein Problem haben, merkt unser Körper erst, wenn es schon zu spät ist. Wir müssen uns also vorher schon aktiv darum bemühen, mit dem zweifellos vorhandenen Stress effektiver umzugehen, unsere Aufgaben effizient anzugehen und unser psychisches Gleichgewicht im Einklang zu halten. Goethe hat mal gesagt, dass man als junger Mensch seine Gesundheit opfert, um Geld zu verdienen und als älterer Mensch sein Geld opfert, um wieder etwas Gesundheit zurückzubekommen. Als junger Mensch merkt man es häufig nicht, aber auch das Gesundheits-Konto kann überzogen werden und massiv ins Minus rutschen. Die Rechnung muss dann später beglichen werden, leider ausgerechnet dann, wenn man im Alter weniger leistungsfähig ist.

Wie erreiche ich Achtsamkeit?

Was du brauchst ist also eine Vorgehensweise, wo alle Aufgaben erledigt werden können und du trotzdem nicht dabei krank wirst. du sollst zufriedener und möglichst fit und aktiv sein, statt erschöpft und deprimiert. Wir wollen aus der Negativspirale ausbrechen und in eine Positivspirale kommen. Dann verstärken sich die positiven statt der negativen Effekte und es geht aufwärts statt abwärts. Hier einige Tipps, um das Ruder herumzureißen.

Raus an die frische Luft

Bevor du auch nur einen Handschlag getan hast, sollst du schon an Pausen denken? Ja genau. Dreh im ersten Schritt die Spirale um. Vom Kopf auf die Füße. Plane jeden Tag eine Stunde an der frischen Luft ein. Ob das gleich morgens vor dem Frühstück eine Runde im Park ist oder der Spaziergang während der Mittagspause, egal. Hauptsache, der Körper tankt Sonne, Natur und Luft. Außerdem werden durch Bewegung Stresshormone abgebaut und Glückshormone erzeugt. Das führt automatisch zu mehr Gelassenheit, besserer Konzentration und Entspannung. So wird das Hirn automatisch entrümpelt. Wichtig ist, dass du dich nicht überanstrengst. Schnelles Walken ist besser als Rennen wie ein Irrer. Es geht um Achtsamkeit und nicht um Weltrekorde.

Aufgabenorganisation

Ohne Arbeit geht es normalerweise nicht. Ob Studium oder Nebenjob, die verschiedensten Aufgaben und Probleme prasseln auf dich ein und es fällt manchmal schwer, den Überblick zu behalten. Aufgaben sollten daher priorisiert und strukturiert werden. Ganz oben auf die Liste kommen die Sachen, die wichtig und eilig zugleich sind. Die sollten auch möglichst zeitnah abgearbeitet werden. In den zweiten Block gehören die Aufgaben, die zwar dringend, aber nicht unbedingt von hoher Wichtigkeit sind. Hier solltest du versuchen, Unterstützung zu bekommen. Viele dieser Sachen müssen zwar erledigt werden, aber aufgrund mangelnder Wichtigkeit nicht unbedingt von dir. Versuche zu delegieren. Das verschafft dir Zeit. Beispiel gefällig? Also gut. Deine Wäsche müsste dringend in den Waschsalon, aber dir fehlt die Zeit? Bitte jemanden darum, der seine Wäsche ebenfalls waschen lassen möchte, dir zu helfen und biete ihm an, dass du das nächste Mal seine Wäsche mitnimmst. So habt ihr ein einfaches System gefunden, um Zeit zu sparen. Im dritten Block landen die Aufgaben, die nicht eilig sind, aber trotzdem wichtig. Beispiel Hausarbeit im Studium oder lästige Bürotätigkeiten im Nebenjob als Promoter. Dafür solltest du dir ein festes Zeitfenster freihalten, um solche Sachen bewusst zu erledigen, z. B. die Buchhaltung jeden Monat am ersten Montag. Sinnvollerweise ohne Ablenkung. Fehlt noch der vierte Block. Der ist für Aufgaben reserviert, die weder wichtig noch dringend sind. Diese Sachen solltest du getrost in den Papierkorb schieben.

Erst priorisiert, jetzt abgearbeitet

Nachdem du die Aufgaben priorisiert hast, geht es jetzt an die Abarbeitung. In unserer modernen Zeit glauben wir, dass die Arbeit durch unsere technischen Hilfsmittel leichter und schneller vorangeht. Das stimmt. Nur leider nehmen wir uns dementsprechend auch mehr vor. Die Erwartungshaltung eines entspannteren Arbeitens trifft auf eine umso stressigere Realität. Während der Bauer früher sein Feld beackerte, hatte er nur eine Aufgabe. Er hat sich, mangels Möglichkeiten, nicht von E-Mails, Telefonanrufen, Social Media oder anderen Sachen ablenken lassen. Er war ganz einfach konzentriert. Mittags hat er seine feste Pause eingelegt, meist, wenn die Glocke zur Mittagszeit läutete. Abends kam er erschöpft, aber glücklich nach Hause. Das Wort Burnout war zu jener Zeit unbekannt. Du musst jetzt nicht gleich aufs Land ziehen, aber etwas kannst du doch von unserem Bauern lernen. Konzentrier dich möglichst auf eine Sache und meide jede Ablenkung. Und lege regelmäßige Pausen ein. Der Bauer steht für gewöhnlich mit den Hühnern auf und geht daher auch früh zu Bett. Sorg auch du für ausreichend Schlaf. Nur so kann dein Hirn regenerieren.

Tapetenwechsel

Wenn du dir beispielsweise als Promoter den ganzen Tag den Mund fusselig geredet hast, achte darauf, zum Ausgleich etwas völlig anderes zu tun. Statt vorgegebene Sätze zu wiederholen, könntest du etwas Kreatives mit den Händen machen. Du könntest beispielsweise einen Garten anlegen. Und sei es nur auf dem Balkon. Lenk dein Hirn mal ab. Vielleicht findest du auf diesem Wege sogar etwas, dass dir ganz neue Möglichkeiten eröffnet.

Belohnung

Solltest du eine Aufgabe geschafft haben, halte kurz inne. Genieß das Gefühl und belohne dich ruhig dafür. Ob ein Kurzurlaub, Tagesausflug oder etwas Materielles, das du dir schon immer kaufen wolltest – eine kleine Belohnung spornt dich an, deine Aufgaben weiter abzuarbeiten.

Akzeptiere die Situation

Auch wenn die Lage mit Corona düster aussieht. Denk daran, dass nach Regen immer auch wieder Sonnenschein kommt. Du kannst es aktuell nicht ändern. Also lass das ewige Grübeln. Es wird dich nicht weiterbringen. Mach dir aktiv Gedanken über die positiven Dinge und nimm sie bewusst wahr. Denk immer daran, dass die wichtigsten Dinge im Leben nicht die materiellen Sachen sind. Sondern es sind die Menschen und dein Umfeld. Achte daher auf deine Gesundheit. Auf dem Sterbebett sagen die meisten Leute, dass sie es bereuen, nicht mehr Zeit mit geliebten Menschen verbracht zu haben. Es gibt wohl niemanden, der bedauert, dass er nicht noch mehr gearbeitet hätte. Also, denk positiv und sei dankbar für die vielen positiven Menschen um dich herum.