Moderne Studienformen im Überblick

Mit der fortschreitenden Digitalisierung hat sich auch das Bild des Hochschul-Studiums gewandelt. Den Begriff „Fernstudium“ gibt es jedoch schon sehr lange. Vorreiter war die einzige staatliche FernUniversität in Hagen, die bereits 1974 ihren Betrieb aufnahm. Seither hat sich die Zahl der staatlich zugelassenen Anbieter für Fernstudiengänge ebenso erhöht wie die Variationen der Studienformen.

Das Abendstudium

Ein Abendstudium ist mit einem klassischen Präsenzstudium vergleichbar und kann in den meisten Fällen neben dem Beruf absolviert werden. Die Vorlesungen finden ausschließlich in den Abendstunden statt, ggfs. auch an Wochenenden. Ein Abendstudium kommt daher vor allem für diejenigen Berufstätigen in Frage, die tagsüber geregelte Arbeitszeiten haben. Unterstützt werden die Präsenzphasen durch multimediale Lernangebote, Download von Unterlagen, Diskussionsforen etc.

Das Abendstudium wird in erster Linie von Fachhochschulen für Wirtschaft durchgeführt; mittlerweile ist das Angebot jedoch stark erweitert worden und bezieht auch akademische Ausbildungen für andere Berufszweige ein.

Das Fernstudium

Diese Studienform bietet den Studierenden höchste Flexibilität sowohl die Lernzeiten als auch die Orte betreffend. Der Postversand der Studienunterlagen wird schon seit einiger Zeit verstärkt auf virtuelle Medien umgestellt und beispielsweise zum Download auf der Homepage der jeweiligen Hochschule angeboten. Hinzu kommen Online-Vorlesungen, Veranstaltungen im virtuellen Seminarraum, Lernplattformen wie beispielsweise moodle und auch diverse Präsenzphasen für praktische Übungssequenzen, Prüfungsvorbereitungen etc.

Diese Präsenzveranstaltungen werden von den Hochschulen so geplant, dass die Berufstätigkeit möglichst wenig darunter leidet. Sie finden beispielsweise ausschließlich an Wochenenden statt. Zudem kann dafür Bildungsurlaub in Anspruch genommen werden.

Fernstudiengänge werden inzwischen für akademische Ausbildungen in fast allen denkbaren Berufsfeldern angeboten, in denen keine umfangreichen Praxisphasen notwendig sind. Dazu gehören betriebswirtschaftliche Studiengänge, Kultur- und Bildungswissenschaften, aber auch Marketingstudiengänge sowie akademische Ausbildungen für angehende Manager in unterschiedlichsten Branchen.

Das Online-Studium

Sobald ein Fernstudiengang sich ausschließlich auf multimediale und virtuelle Medien stützt, spricht man im Allgemeinen von einem Online-Studium. Die Studienunterlagen werden nicht per Post versandt, sondern ausnahmslos digital zur Verfügung gestellt. Die Basis für diese Studienform ist eine funktionierende, hochschulinterne Internet-Plattform, die in vielen Fällen rund um die Uhr vom Studierenden erreicht werden kann.

Die Studiendauer

Ein Bachelor-Studium dauert in Vollzeit regulär sechs Semester, ein Master-Studium drei Semester. Wird eine berufsbegleitende Variante in Teilzeit gewählt, verlängert sich die Studiendauer entsprechend. Hier lohnt sich eine Beratung zum Studienverlauf mit der Hochschulverwaltung.

Die Abschlüsse

Fast alle (Fern-)Hochschulen bieten die international anerkannten Titel Bachelor und Master an. Zertifikats-Studiengänge werden mit einer internen Prüfung abgeschlossen; die Absolventen erhalten keinen akademischen Titel.

Die Kosten

Die für das Studium anfallenden Gebühren können stark voneinander abweichen. Die staatliche FernUniversität in Hagen berechnet pro Semesterwochenstunde eines Moduls 20,00 EUR. Wird also in einem Semester ein Modul mit sechs Semesterwochenstunden belegt, werden Gebühren in Höhe von insgesamt 120,00 EUR fällig zuzüglich der ASTA-Gebühr. Private (Fern-)Hochschulen berechnen deutlich mehr; die Kosten für ein sechssemestriges Bachelor-Studium können sich auf mehrere tausend Euro summieren. Beim Preisvergleich sollte auch auf extra berechnete Kosten für Seminare, Prüfungsgebühren etc. geachtet werden.

Weitere Informationen

Fernstudium und Fernunterricht
Die offizielle Seite der IHK